Dal volantino diffuso dal Centro Evangelico di Cultura «Arturo Pascal»:

Cinque seminari sull’attualità della Riforma protestante a 500 anni dalle 95 tesi di Martin Lutero

Il 31 ottobre 2017 ricorrono 500 anni dall’evento che, simbolicamente, è stato assunto come l’inizio della Riforma protestante: l’affissione delle 95 tesi sulla porta della chiesa del castello di Wittenberg. In moltissimi Paesi europei, anche in Italia, sono annunciate importanti manifestazioni per ricordare e approfondire l’analisi e lo studio degli eventi che hanno dato il via a questa Riforma.

In questo contesto, il Centro Evangelico di Cultura «Arturo Pascal» di Torino ha messo a punto una proposta di formazione rivolta in particolare agli insegnanti di italiano, storia, filosofia e religione delle scuole secondarie, che prevede l’organizzazione di una serie di momenti formativi e di approfondimento sul tema della Riforma visto da diverse angolazioni: storica, sociologica, filosofica, culturale, antropologica.

In diesem Zusammenhang hat das Evangelische Kulturzentrum »Arturo Pascal« in Turin eine Fortbildungsreihe ausgearbeitet, die sich vor allem an Lehrerinnen und Lehrer der Fächer Italienisch, Geschichte, Philosophie und Religion in der Mittel- und Oberstufe wandte. Bei dieser Fortbildung sollte das Thema Reformation aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und vertieft werden: Geschichte, Soziologie, Philosophie, Kultur, Anthropologie.

Nachhaltigkeit wird in Turin seit Jahren großgeschrieben. Die Straßenbeleuchtung wird in großem Stil durch energiesparende Leds ausgetauscht, bei der Mülltrennung erhalten die vorbildlichsten Stadtviertel  zur Belohnung Sonderzuwendungen für ihre Schulen, vor einigen Jahren gewann Turin den Städtevergleich der nachhaltigsten Wohnorte für Kinder…

In dieser Tradition reiht sich auch nahtlos ein, was sich die diversen protestantischen Gemeinden unter Federführung des Centro Culturale Arturo Pascal zum Auftakt der Feierlich-keiten zum Reformationsjubiläum 2017 ausgedacht haben: 5 Seminare zur Aktualität der Reformation, deren Hauptzielgruppe Lehrerinnen und Lehrer aus der Mittel- und Oberstufe waren, die aber auch insgesamt einem interessierten Publikum offenstehen sollten. Gerade die Pädagogen sollten zunächst selbst in den Genuss einer anerkannten Fortbildung kommen, um dann im Unterricht und mittels eines ebenfalls vorgestellten Schulwettbewerbs auch bei den nächsten Generationen, sprich: ihren Schülerinnen und Schülern, ein Nachdenken über die Reformation und ihre weitreichenden Folgen anzustoßen.

Flankiert wurden die 4 Vortragsnachmittage und die Podiums-diskussion durch einen jeweils thematisch angepassten Stand der Claudiana.

Die insgesamt 8 Vorträge hatten es in sich.

Wir wurden zunächst durch Professor Vogel (Basel) und Professorin Peyronel (Mailand) um ein halbes Jahrtausend zurückversetzt, um die Ausgangsbedingungen zu Luthers Zeiten diesseits und jenseits der Alpen kennenzulernen. Ansätze für eine Reformation hätte es in Italien durchaus gegeben, davon zeugt nicht nur die älteste lutherische Gemeinde in Venedig, aber die machtpolitischen Verhältnisse waren wohl dauerhaft andere als in europäischen Gefilden jenseits der Alpen. Professor Maghenzani (Cambridge) und Professor Wallraff (Rom) brachten eine Woche später das Kunststück fertig, zwei Jahrhunderte jeweils auf Schulstundenlänge zu kürzen, um uns die Bildung einer Gesellschaft im 17. und einer Kultur im 18. Jahrhundert soweit anzudeuten, um Lust auf Vertiefung zu erzeugen.

Professor Gajewski (Rom) hatte vermutlich die schwierigste Aufgabe, nämlich über das Verhältnis zwischen Reformation und Philosophie zu referieren.  Zwangsläufig musste er etliche Kenntnisse voraussetzen und brachte manche von uns unbedarften Zuhörern im Publikum an ihre geistigen Grenzen. Der Güte seines Vortrags tat dies keinen Abbruch. Fulminant war Professor Ferrarios Vortrag über die Ethik der Verantwortung, bei dem er das lutherische Freiheitsmodell gut nachvollziehbar darlegte und definierte. Mit diesem Konzept im Hinterkopf ließen sich die Beiträge über die Pädagogik der Freiheit (Prof. Tron, Schulleiter im Ruhestand) und Politik und Reformation (Prof. Rubboli, Geschichtsprofessor aus Genua) trefflich einordnen.

Derart eingestimmt, konnte die Podiumsdiskussion mit Monsignor Franco Buzzi, Adriano Prosperi und Paolo Ricca als das Feuerwerk aus klugen Köpfen genossen werden, als das es uns von Paolo Ribet angekündigt worden war. Der Katholik, der Laie und der Protestant waren sich einig: Bildung tut not, auch und gerade heute darf und soll über die Reformation gesprochen werden, aber bitte auf einer fundierten Informationsgrundlage. Wer am 15. März 2016 dabei war, wird sich noch lange an Paolo Riccas anschauliche Schilderung eines Monuments in Rom erinnern, das den Sieg der katholischen Kirche über die Heiden und Ketzer darstellen soll. Mit leiser Genugtuung stellte er fest, dass die diese Skulptur hütenden Jesuiten sich als aufgeklärte Zeitgenossen wohl schämten, wie hier den Heiden noch eine kleine Chance für den Zugang zum Paradies gelassen wurde, während die Ketzer (Luther, Calvin, Zwingli & Co.) komplett der Hölle verdammt erschienen. Wie gut, dass über solche übereifrigen Verurteilungen der Reformatoren inzwischen gemeinsam mit den Katholiken gelacht werden kann.

Insgesamt haben wir in 5 x 3 Stunden, jeweils abwechselnd in den Gymnasien d’Azeglio und Volta abgehalten, viel über die Reformation und ihre zahlreichen Neben- und Nachwirkungen gelernt, mindestens die Erkenntnis, dass diese Entwicklung durchaus nicht abgeschlossen ist. Gespannt dürfen wir dann sein, welche Beiträge im Rahmen des Schulwettbewerbs entstehen.     Sabine Wolters

Lehrerinnen und Lehrer unterrichten, damit endlich informiert über die Reformation gesprochen werden kann – darum ging es in den 5 Seminaren zur Aktualität der Reformation, die im Februar/März 2016 von evangelischen Kirchen unter der Leitung des Centro Evangelico di Cultura Arturo Pascal in Turin angeboten wurden. Gedacht war die Initiative, deren Vorbereitung vor gut zwei Jahren begann, für Lehrpersonal der Fächer Italienisch, Geschichte und Philosophie aus der Mittel- und Oberstufe, sie stand aber auch einem breiteren Publikum offen. Bei den 4 Nachmittagen mit jeweils 2 Vorträgen sowie der abschließenden Podiumsdiskussion wurde die gute Zusammenarbeit zwischen den diversen Fachrichtungen, den beteiligten Kirchen und Institutionen sowie der Claudiana deutlich, die über die äußerst effiziente Verwaltung der Einschreibungen und Teilnahmebescheinigungen hinaus auch stets eine passende Bücherauswahl anbot.

„Hintergedanke“ im besten Wortsinne war die Bekanntmachung einer Ausschreibung für Mittel- und Oberstufenschulen zum Seminarthema, bei dem es nicht nur drei interessante Hauptpreise zu gewinnen gibt, sondern auch eine aktive Teilnahme am Turiner Büchersalon 2017. Mit Hilfe der exzellenten internationalen Dozenten begaben wir uns auf eine Zeitreise vom 16. Jahrhundert bis heute, konnten dabei historische, aber auch theologische Kenntnisse vertiefen, und wurden zum Nachdenken angeregt, inwieweit Luther und seine Reformationskollegen mit heutigen Kenntnissen und Erwartungen gemessen werden dürften. Erleuchtend waren die geschichtliche und geopolitische Einordnung der Reformation, der Vergleich zwischen Wittenberger Schule, Erasmus und der schwierigen Lage in Italien sowie der Hinweis auf die radikaleren Ansätze der Reformation, die im Erfolgsfall – vielleicht – früher zu mehr Demokratie in den Kirchen geführt hätten. Nun ist die Jugend an der Reihe, die Reformation aktuell auszulegen.

Sabine Wolters, Turin

Seminari sulla Riforma

La Riforma e la scuola: una pedagogia della libertà (Tron) 

Politica e democrazia: il lascito della Riforma (Rubboli)

martedì

08 marzo 2016 15:00

Dienstag

08 März 2016 15:00